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Neuland, Designbüro

Industrie- und Möbeldesign, Eva Paster und Michael Geldmacher

 

Neuland ist ein erfolgreiches Designbüro in München, das als eines der wenigen deutschen Designstudios nicht nur für deutsche sondern auch für italienische Hersteller tätig ist. Triebfeder dahinter sind die beiden Gründer Eva Paster  und Michael Geldmacher, die sich bei ihrem Industriedesignstudium an der Münchner Fachhochschule für angewandte Wissenschaft kennengelernt haben.

Zunächst sind Paster und Geldmacher mit ihrem Studio im Bereich des Produktdesigns tätig und entwerfen medizintechnische Produkte, Spielwaren und Kosmetikprodukte. 2005 schließlich wenden sie sich davon komplett ab und designen nur noch Möbelstücke, insbesondere Aufbewahrungssysteme, die neben Lampen oder Sitzmöbeln wenig Beachtung finden, stehen im Zentrum ihrer Arbeit. Überhaupt sind die beiden Designer mit Neuland – ganz im Sinne des Namens – öfter einmal abseits der üblichen Design-Wege unterwegs. Sie wollen tatsächlich etwas verändern und scheinbar in der Zeit stehen gebliebene Dinge verbessern, weiterentwickeln, und dabei eigene Ideen umsetzen. Im Industriedesign ist dies aufgrund der vielen konkreten Vorgaben und der Scheu vieler Unternehmen, in Unbekanntes zu investieren, kaum möglich. Im Bereich des Möbeldesigns hat Neuland die Möglichkeit, Entwürfe zu machen und sich dann einen Hersteller zu suchen, der diese genau danach umsetzt. Zwar haben Eva Paster und Michael Goldmacher beim Entwurf schon einen Hersteller im Auge, trotzdem entwickeln sie erst das Produkt und gehen dann auf den Hersteller zu.

Paster und Geldmacher, die auch an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München dozieren, verstehen Produkte als Ausdruck einer Lebenseinstellung, gesellschaftlicher Wandel zieht für sie immer auch eine Veränderung in Funktion und Ästhetik nach sich. Dieses Konzept ist aufgegangen: die Produkte der Designer sind vielfach preisgekrönt. Heute gehören zu Neulands Kunden etwa Interlübke, MDF Italia, Nils Holger Moormann, Kristalia, b-line und Magazin.

 

1968

Michael Geldmacher wird geboren.

1971

Eva Paster wird geboren.

1999

Michael Geldmacher und Eva Paster gründen in München ihr Studio “Neuland Industriedesign“, das sie zunächst auf klassisches Industriedesign (Medizintechnik, Kosmetik und Spielzeug) ausrichten.

2001

Das erste Möbelprojekt, an das sich Paster und Goldmacher mit Neuland wagen, ist das Bett “Kengo“ für Interlübke. Zwar wird es wegen seiner futuristischen und minimalistischen Form kein Verkaufsschlager, die Vorstellung des Bettes auf der Mailänder Möbelmesse macht das Designer-Duo aber in Italien bekannt und öffnet Neuland Industriedesign neue Türen.

2005

Mit dem Regal Random, das Neuland Industriedesign für das Label MDF Italia entwirft, markieren Geldmacher und Paster schließlich die Neuausrichtung vom Industrie- zum Möbeldesign.

Geleitet von der Idee, dass Bücher ganz individuell nach ihrer Eigenschaft und ihrem Wert für den Leser präsentiert werden sollten anstatt wie Zinnsoldaten nebeneinander zu stehen, haben die beiden Münchner Designer ein vielseitiges Aufbewahrungssystem geschaffen, das jedem Buch seinen wahren Platz im Regal verschafft. Das Regalsystem aus lackierten MD-Holzfaserplatten, das von MDF Italia gefertigt wird, lässt sich vielseitig kombinieren und fügt sich in jeden Raum, egal ob Schlafzimmer, Wohnzimmer, Büro oder Diele, perfekt ein.

2006

“Random“ wird als “Best Bookcase“ mit dem Wallpaper Design Award ausgezeichnet.

2006

Neuland gewinnt mit dem Regal “Random“ die Design Week Awards in der Kategorie Möbeldesign.

2006

In der Kategorie Furniture wird Neuland für “Random“ mit dem EDIDA (Elle Decoration, International Design Award) ausgezeichnet.

2007

Mit dem Regal “Random“ werden Eva Paster und Michael Geldmacher für den italienischen Designpreis “Compasso d’Oro“ nominiert.

2007

Das Regalsystem “Insert Coin“, das Neuland für Nils Holger Moormann entworfen hat, wird vom Chicagoer Athenaeum mit dem Good Design Award ausgezeichnet. Michael Geldmacher und Eva Paster haben ein individuelles Regal geschaffen, dass sich der Nutzer durch unterschiedlichste Anordnungen der Tablare im Wandpaneel ganz nach seinen Wünschen zusammenstellen kann.

2008

Für “Insert Coin“ werden Paster und Geldmacher mit dem IF Produktdesign Award ausgezeichnet.

2008

Das Schweizer Magazin “Raum und Wohnen“ wählt Neulands Regal “Melody“, hergestellt von MDF Italia, zum Möbel des Jahres 2008. Hier haben sich Paster und Geldmacher wieder einmal von der Verschiedenheit der Bücher inspirieren lassen. Die einzelnen Bücher wirken auf den gestuften Regalbrettern wie Noten unterschiedlicher Tonhöhen und Notenwerten. Kombiniert man mehrere Regale nebeneinander, hat man das Gefühl einer Symphonie. Die Designer betrachten ihre Arbeit an diesem Projekt deshalb auch eher als Komposition denn als Möbeldesign.

2008

Das von Paster und Geldmacher entworfene CD-Regal 40+ sowie das DVD-Regal 30+ sind der Beginn der Zusammenarbeit zwischen Neuland und Magazin.

2009

Neuland Industriedesign wird mit “Insert Coin“ für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland nominiert.

2010

Für Interlübke entwirft Neuland Industriedesign den Schrank “Reef“.

Hier bringen Michael Geldmacher und Eva Paster ein Stück weit das Lebensgefühl ihrer Generation zum Ausdruck. Inspiriert von dem beengenden Gefühl, mit herkömmlichen riesigen Schrankwänden in einem Raum nichts mehr verändern zu können, lassen die beiden die traditionelle Schrankwand in neuem, modern schlichtem Design erscheinen. Zudem haben sie die einzelnen Fächer und Schränke in unterschiedlicher Größe, Form und Dimension gestaltet, so dass sie optisch perfekt zu ihrem Inhalt passen: lange und dünne Schränke für Mäntel und Sakkos, kleinere und tiefere Fächer für Pullover, Hosen oder T-Shirts. So fällt auch die Orientierung, wo was zu finden ist, leichter und eine direkte emotionale Verbindung zwischen Schrank und Kleidungsstücken oder auch Büchern kann entstehen.

2010

Mit dem leichten und dynamischen Stuhl “Elephant“ beginnt die Zusammenarbeit von Neuland und dem italienischen Hersteller Kristalia.

Vorbild für den Stuhl sind zunächst die großen Segelohren von Elefanten, die sich in den großzügig geschwungenen Armlehnen der gepolsterten Kunststoff-Sitzschale wiederfinden. Eine weitere Inspiration ist für Neuland aber auch das Rückgrat der imposanten Namensgeber, das von der Form des Sitzes widergespiegelt wird. Um diese Imitation so originalgetreu wie möglich wirken zu lassen, entwerfen die Designer eine weitere Sitzschale, diesmal aus Leder, die mit Hilfe einer Stahlrohr-Konstruktion elegant in die gewünschte Form gebracht wird. Die Sitzschale, die auf einem Metallgestell ruht, vereint Funktionalität und Komfort harmonisch in sich.

 

2011

Der Stuhl “Elephant Wood“, der Elephant mit Holzfußgestell, wird von Kristalia vorgestellt. Die Gründer von Neuland Industrie-Design, Eva Paster und Michael Geldmacher, kombinieren hier die für den “Elephant“ typische Leder- bzw. Kunststoffsitzschale mit einem Fußgestell aus massivem Buchenholz oder europäischer Eiche. Der “Elephant Wood“ erscheint in schlichtem skandinavischem Design und strahlt eine natürliche Wärme aus.

2011

Auf der Internationalen Möbelmesse in Köln stellt MDF Italia das Hängeregal “Randomito“ vor, gewissermaßen den “kleinen Bruder“ des Random-Regals. Das Designbüro Neuland schafft damit den perfekten Stauraum, um Gästen geliebte und prestigeträchtige Objekte wirkungsvoll zu präsentieren.

2011

Ein weiteres Möbelstück der Random-Kollektion, das MDF Italia ebenfalls auf der IMM in Köln vorstellt, ist das “Random Cabinet“. Der von Neuland geschaffene komplett geschlossene Schrank lässt ungeliebte Gegenstände ebenso vor den Augen anderer verschwinden, wie Geheimnisse und Kostbarkeiten, und ist somit quasi das Gegenstück zum “Randomito“.

2011

Zusammen mit dem “Randomito“ und dem “Random Cabinet“ präsentieren Neuland Industriedesign und MDF Italia die “Random Box“. Diese Erweiterung der Random-Kollektion bietet mit seinen kleinen geschlossenen Stauräume und offenen Fächern die ideale Möglichkeit, Dinge wahlweise zu präsentieren oder zu verbergen.

2012

Der “Elephant“-Stuhl wird beim Interior Innovation Award 2012 als “Best of Best“ ausgezeichnet. Der Stuhl ist in Zusammenarbeit mit Kristalia entstanden.

2012

MDF Italia präsentiert erstmals das Schranksystem “Inmotion“ aus der Feder der Neuland-Gründer Michael Geldmacher und Eva Paster. Anders als andere Produkte ist “Inmotion“ nicht nur in optischer Hinsicht eine Innovation, die Designer haben hier in Zusammenarbeit mit MDF Italia eine dreidimensionale Neuheit geschaffen, die auch in ihrer Funktion überraschend ist. Die Seitenwände sind bei diesem Modell mehr als eine langweilige Notwendigkeit, sie werden vielmehr in gleicher Weise wie die Vorderseite als Türen und Fächer genutzt. Dadurch erscheinen die Schränke dieses Systems je nach Perspektive immer wieder anders.

2013

Auf der Mailänder Möbelmesse präsentieren Kristalia und Neuland Industriedesign den Schaukelstuhl “Elephant Rocking“ der Öffentlichkeit. Der Schaukelstuhl ist eine erneute Weiterentwicklung des preisgekrönten “Elephant“-Stuhls, dieses Mal mit einer komplett aus Massivholz gefertigten Struktur.

2014

Die Firma Kristalia zeigt auf der Internationalen Möbelmesse in Köln den neuen Entwurf von Neuland, den Stuhl “Sharky wood base“. Wie schon für den “Elephant“ lassen sich Paster und Geldmacher auch hier von der Natur inspirieren. Die schlichte und dennoch harmonisch gestylte Sitzschale aus Kunststoff ist mit Hilfe kleiner Kunststoffteile, die an die Rückenflosse eines Hais erinnern – daher auch der Name – an einem Untergestell aus massivem Buchen- bzw. Eichenholz befestigt.

2015

Auf der Salone del Mobile in Mailand wird ein weiterer “Sharky“ präsentiert, ein Hocker mit der charakteristischen Sitzschale des ursprünglichen “Sharky“ befestigt auf langen Aluminium-Beinen.

2015

Mit dem “Sharky“-Stuhl gewinnt das Büro Neuland Industriedesign den Interior Innovation Award 2015.